einer Budapester Fachmittelschule, die die Vorzüge der dortigen beruflichen Ausbildung auch in deutscher Sprache herausstreichen möchte. Mit dem Abschlusszeugnis in der Tasche sei für Absolventen auch der Weg in die Selbständigkeit eine denkbare Perspektive. Zum Unternehmertum wiederum gehört eine große Portion Durchsetzungsfähigkeit, ein verbreitetes Schlagwort nicht nur in diesem Kontext. Es ist ähnlich populär wie das ungarische Verb 'ervényesül', welches dem Verfasser/Übersetzer (?) wohl vorgeschwebt haben muss.
Im ungarischen einsprachigen Wörterbuch (Értelmező szótár) werden dafür drei Bedeutungsvarianten angegeben, die ich wie folgt ins Deutsche übertragen würde:
1. seine Fähigkeiten mit Erfolg einsetzen, =diese zur Geltung bringen;
2. Wirkung zeigen, zum Tragen kommen;
3. durch die eigene Beschaffenheit zur Wirkung /zur Geltung kommen.
Das mir vorliegende zweisprachige Wörterbuch von Előd Halász führt zwei Entsprechungen auf:
1. zur Geltung kommen/gelangen, sich geltend machen (Letzteres sehr fragwürdig!!!);
2. (im Sinne von sein Ziel erreichen) sich durchsetzen, durchdringen (?!), durchkommen (?!).
Das Online-Wörterbuch SZTAKI gibt nur diese zweite Bedeutungsvariante an. Die Verwirrung weitet sich aus, wenn man den Google-Übersetzer zu Rate zieht.
Ganz offensichtlich ist der Schreiber in die Wörterbuchfalle getappt und hat sich die falsche Entsprechung herausgepickt. Womöglich erschien sie ihm auch deshalb akzeptabel, weil er 'érvényes' - gelten/gültig sein kennt.
Zur Geltung kommen |
Die Person selbst kann sich Geltung verschaffen, oder - nach heutigem Sprachgebrauch - sich durchsetzen, sich behaupten. Früher hätte man vielleicht noch so formuliert: Aufgrund ihrer guten Ausbildung können die Schulabgänger auch als selbständige Unternehmer ihren Mann stehen - mit einem Wort lebenstüchtig sein, doch diesen Ausdruck hört man heute nur noch selten.
Aber "Ärmel hochkrempeln und in die Hände spucken!" gilt wie eh und je für alle, die so richtig loslegen und durchstarten wollen:
Der nächste Blogeintrag zu den "Schweren Brocken" beschäftigt sich mit der folgenden, eigentümlich formulierten Frage:
* Wem kann ich schwierig verkaufen?
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