Der Anfang klingt noch ganz korrekt: Hallo, ich grüße dich ... - diese Grußformel ist überaus verbreitet, wenn sich Menschen in ungezwungener Form begegnen. Man findet das heute auch oft leger verkürzt: Grüß dich! Grüßt euch!
Die Fortsetzung '... zum Deutschseminar' lässt jedoch vermuten, dass die Schreiberin etwas anderes ausdrücken wollte.
Wahrscheinlich möchte sie die Leser ihres Blogs zum virtuellen Deutschkurs begrüßen, sie also willkommen heißen, mit der Grußformel 'Hallo' empfangen. (Darüber hinaus kann begrüßen auch bedeuten, dass man etwas gutheißt, es zustimmend aufnimmt.)
Grüßen kann man jemanden, dem man irgendwo begegnet und ihm dann mit Worten und/oder Gebärden (Zunicken, den Hut lüften) seinen Gruß entbietet. Grüße als Zeichen der Höflichkeit, Ehrerbietung und Verbundenheit können einem auch übermittelt werden, das ist dann die zweite Bedeutung von grüßen: Meine Eltern lassen Sie herzlich grüßen! (Ich soll Ihnen von meinen Eltern die herzlichsten Grüße ausrichten/bestellen.) Im offiziellen Rahmen geschieht so etwas in einer Grußadresse oder Grußbotschaft.
Beim Wort Grüßen fällt mir sofort der bekannte, herrlich schmalzige Evergreen der Comedian Harmonists aus dem Filmklassiker "Die Drei von der Tankstelle" ein:
Im Ungarischen gibt es für obige Sprechabsichten die Verben üdvözöl und köszönt bzw. köszön, die in ihren vielfältigen Bedeutungen überlappen. Hier kann man nur zu besonderer Vorsicht raten, etwa wenn man Sätze ins Deutsche übertragen möchte wie: "Üdvözöllek kitüntetésed alkalmából!" Zweisprachige Wörterbücher helfen einem da nicht weiter, nur die Kenntnis dessen, wie dieser Gedanke im Deutschen im Allgemeinen ausgedrückt wird. Am einfachsten so: "Ich gratuliere Dir ganz herzlich zu Deiner Auszeichnung!"
Hier der nächste schwere Brocken:
* Im Fernsehen gibt es zu viele Werbungen.
Der dazugehörige Blogeintrag lässt hoffentlich nicht lange auf sich warten.
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