14.05.2012

* Unsere Schule liegt neben einer verkehrsreichen Straße.

So richtig deutsch lautet dieser Satz natürlich:  Unsere Schule liegt an einer verkehrsreichen Straße. Obwohl die Präposition 'neben' keine Verständnisschwierigkeiten verursacht, drückt sie die örtliche Beziehung nicht präzise genug aus. Denn das Gebäude trennen wahrscheinlich nur Fußweg und Grünstreifen von der Fahrbahn und es gibt deshalb einen sehr engen seitlichen Bezug. Immer wenn etwas nahezu an einer Sache haftet
(eventuell auch von unten wie die Lampe an der Zimmerdecke), es also keinen oder nur einen minimalen seitlichen Abstand gibt, verwendet man im Deutschen bei Ortsangaben (Ort/Dativ - Richtung/Akkusativ) die Wechselpräposition 'an'.
Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Hier ein paar typische:

Tür an Tür wohnen, sich am Bartresen näher kommen, ihr/sein Foto an der Wand anschmachten, Urlaub am Balaton oder an der Nordsee?, ein romantischer Abend am Kamin, an seinen Lippen hängen, an ihrem Busen ruhen, die Sterne am Himmel ...     ... Alkohol am Steuer, Verwirrung am Unfallort,  nicht ans Telefon gehen, am Rande der Verzweiflung sein :(((




Übrigens: Wem diese grundsätzliche Bedeutung von 'an' als Wechselpräposition klar ist, der kann sich geradezu bildlich vorstellen, wie er immer noch an sie denkt, sie aber nicht mehr an ihm interessiert ist (oder umgedreht). Dann erübrigt sich auch die Frage, ob nun Dativ oder Akkusativ.

Wer möchte, kann schon mal am Überlegen sein, was am nächsten Brocken schwer verdaulich sein soll:
(*) Es bedeutete mir eine große Herausforderung.

Oder er liest den nächsten Blogeintrag.

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