04.09.2012

Balcsi 2.0

Ich habe mich geirrt! Natürlich gibt es ihn noch, den Diminutiv 'Balcsi'. Davon hat mich in diesem Sommer ein von vielen geteiltes (unmissverständlicher wäre: weitergeleitetes) Bild im Gesichtsbuch überzeugt. Auf dem tauchte verbal und grafisch nicht nur der 'Balcsi' auf (den man dieser Logik folgend statt mit Plattenseechen  wohl besser mit Linkilein übersetzen sollte), sondern auch
dessen Spiegelung mit der (zeitpolitisch inspirierten) Wortschöpfung 'Jobbcsi' (Rechtilein?). Das hat mich zum Schmunzeln und zum Weiterdenken in eine eher unpolitische Richtung veranlasst, denn es gibt einige Wörter im Ungarischen, die nun zu weiteren Neologismen anregen können. Wie ich sehe, gibt es schon den Vorschlag 'balsors'-'jobbsors'.
Im Sinne des positiven Denkens sollte man nun vielleicht neben 'baleset' auch 'jobbeset' gelten lassen und in den Medienberichten würden Un(glücks)- und Glücksfälle einander die Waage halten. Doch diese Idee ist wohl eher eine (Gutmenschen)Illusion. :)

Beim Nachdenken über das Wort links fällt einem im Deutschen natürlich linkisch: ungeschickt, unbeholfen ein. Im Ungarischen empfindet man das ähnlich: 'balfácán' - der ungeschickte Trottel oder 'balek' - der leichtgläubige Einfaltspinsel, der sich immerzu über den Tisch ziehen lässt. Beim ungarischen Bal-/bal- gibt es aber häufig auch noch die zusätzliche Konnotation schlecht, schlimm. Ob einem ungarischen 'balkezes' deswegen  mehr Unheil ins Haus steht als einem deutschen Linkshänder, entzieht sich meiner Kenntnis.

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